Allgemeine Literatur-Zeitung.
Politivennen fik en grundig gennemgang, omtale og kritik i Tyskland i dagbladet Allgemeine Literatur-Zeitung. Num. 323. Donnerstags, den 22. November 1810, s. 673-679 (6½ spalte). Bladet udkom 1785-1803 i Jena og 1804-1849 i Halle og havde omkring 2.000 abonnenter. (Goethe og Christian Gottlob Voigt brød sig ikke om flytningen til Halle og udgav i stedet "Jenaische Allgemeine Literaturzeitung" 1804-1841. Det er ikke denne udgave som omtalte Politivennen). Goethes udgave var orienteret mod de dengang mere moderne politiske og filosofiske retninger, mens den i Halle var mere konservativ og desuden efterhånden mistede betydning. Udover Goethe var også Friedrich Schiller, Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte og Alexander von Humboldt tilknyttet bladet:Kopenhagen, b. Seidelin: Politivennen. Et ugentligt Almuesblad. (Der Polizeyfreund. Ein das Gemeinwefen betreffendes Wochenblatt.) 1809. 52 Bog. 8- (Wöchentlich erfcheint 1 Bog. welcher 4 fsl. koftet.)
Je mehr seit einiger Zeit in manchen Ländern und Städten die Polizey im Großen und Allgemeinen zu thun bekommt: desto mehr unerfüllte Wünsche und Anfprüche an ihre Wirksamkeit scheint sie daselbst im Kleinen und Einzelnen seitdem übrig zu lassen. Gleichwohl pflegen nicht selten eben diese scheinbar kleinen Wünsche nicht weniger gerecht und gegründet zu seyn, als die Erwartungen von der polizeylichen Thätigkeit im Grossen; ja, man kann ohne Bedenken behaupten, dass das Wohl des einzelnen Staatsbürgers und dessen ungestörter Genuss der Vortheile des Gemeinwesens, wo nicht mehr, doch gewiss eben so sehr auf der Erfüllung der Ersten, als der Letzten, beruhet: immer wird ihm, dem Einzelnen, der Mangel oder der Besitz einer wachsamen und wirksamen Polizey in jenem Betrachte mehr noch, als in diesem, fühlbar seyn und in die Augen springen. — Ohne gerade zu entscheiden, ob und in welchem Grade das Gesagte auf Kopenhagen und ganz Dänemark Anwendung leide: so findet Rec. in vorliegendem Politiven eine literarische Erscheinung, deren er sich von ganzen Herzen freut, die eine wahre Seltenheit in ihrer Art ist, die gemeinnützigen Schriftstellern anderer Länder zum Muster dienen kann und die es einleuchtend beweiset, wie wohlthätig fürs Gemeinwesen die Publicität wird, wenn sie, wie hier, mit anständiger Freymüthigkeit gepaart ist. Der Hr. Lieut. Seidelin, bekannt durch sein politisches Blatt Dagen und durch andere gemeinnützigeSchriften, wie auch durch mancherley Schicksale, denen er wegen beschuldigter Uebertretung der dänischen Pressgefetze, besonders der vom 27. Sept. 1799. unterworfen gewesen ist, ist nicht nur Verleger, sondern zugleich Herausgeber und Redacteur dieses Politivens und Vf. der interessantesten Auffätze, die er enthält. Als Folge des Gesetzes, dass ein Schriftsteller, der einmal der Uebertretung der Pressverordnung schuldig befunden worden, ohne Censur nichts wieder drucken lassen darf, wird zwar jedem einzelnen Bogen das „maae trykkes" (imprimatur) von Seiten der kopenhagner Polizeykammer vorgedruckt: doch bemerkt Hr. S., dass dieser Censur kein Beytrag eines andern, der mit des Vfs. Namen als Beytrag für den Politiven eingesendet werde, unterworfen sey; solcher Beyträge aber enthält das Blatt für wenige; bey. weitem die mesften sind entweder unmittelbar aus des Herausgebers Feder geflossen, oder haben doch, wie aus ihrer Ueberfchrift „efter indsendt" (zufolge des Eingesendetenj erhellt, von ihm ihre Einkleidung und Zubereitung zum Drucke erhalten. Unter den Jahrgängen, welche seit dem Anfange des 19ten Jahrhunderts von diesem Politiven erschienen sind und die sich, was ihre Einrichtung und ihren Inhalt betrifft, nicht wesentlich von einander unterscheiden, heben wir den vom J. 1809. aus, um unsere Leser näher mit dem Plane des Ganzen und dessen Ausführung im Einzelnen bekannt zu machen; wobey wir den Wunsch nicht verbergen können: dass Hr. S.. auch ausserhalb Dänemark da, wo es Noth thut (und wo sollte dieses nicht seyn?), Nachahmung finden und recht viele Gelegenheit zur Abhelfung von allerley Polizeymängeln geben möge.
Keine Wochenschrift kann mehr ihrem Titel entsprechen, als dieser dem Gemeinwesen gewidmete Polizeyfreund: denn auf eine recht freundschaftliche Art, d. h. ohne Bitterkeit, mit Wärme, Anstand, Offenheit und liebenswürdiger Freymüthigkeit macht Hr. S. die kopenhagener Polizey und das ganze Publicum auf solche Gegenftände aufmerksam, von denen er glaubt, dass ihre zweckmässige Berücksichtigung von der Behörde vortheilhaft auf das gemeine Beste wirken werde. Sein Blick umfasst nicht bloss die Residenz, sondern zugleich deren Vorftädte und nächften Umgebungen; zuweilen verbreitet er sich noch weiter und selbft bis auf gute oder schlecbte Polizeyanstalten im Auslände: welche letzte dann, blofs um des ermunternden oder warnenden Beyspiels willen, kurz bschrieben werden. Was übrigens in der Hauptftadt und ihrer Nähe von irgend einer Seite her der Mitwirkung der Polizey zur Beförderung des Gemeinwohls bedarf; was nur immer mit der guten Ordnung streitend, mit dem Wohlstand unverträglich, der Gesundbeit zuwider, dem Leben gefährlich, der öffentlichen Sicherheit und Ruhe nachtheilig, oder zur Beförderung der Bequemlichkeit und des Vergnügens für Reisende, Spazierende, ihrem Berufe Nachgehende u. f. w. zu wünschen ist; was überhaupt dazu beitragen kann, dem Stadt - oder Staatsbürger die unvermeidlichen Lasten zu erleichten, die vermeidlichen aus dem Wege zu räumen und das Leben angenehm zu machen : das wird, in so fern es vor den Gerichtshof einer wachsamen und das Gute wollenden Polizey gehört und von ihr ganz oder zum Theil übersehn wird, in dieser Wochenschrift, nicht in einer bestimmten Ordnung, sondern so, wie die Geschichte des Tages und die jedesmaligen Umstände es erfodern, bald in längern, bald in kurzem Aufsetzen zur Sprache gebracht. Unter dem stehenden Artikel: „Uorden" (Unordnung) liefert beynahe jeder einzelne Bogen eine Menge von Rügen, dass z.B. bey dieser, jener benannten Kirche viel Unrath sich angehäuft habe, welcher den Nahewohnenden oder Vorbeygehenden beschwerlich falle, oder dass in diefer, jener benannten Strasse das Pflaster schadhaft, eine Fliese schiefliegend sey, wodurch Menschen und Vieh schaden leiden könne; oder dass an dieser Strasse der angescriebene Name unrichtig, an diesem Hause keine Numer vorhanden, dass hier eine Dachrinne fehlerhaft, dort ein Ziegelstein dem Herunterstürzen nahe sey; oder dass sich in diesem Hause ein Hund befinde, der durch sein nächtliches Heulen die Nachbarn, oder durch sein wildes Anfallen die Vorbeygehenden beunruhige; oder dass diefer Fuhrknecht auf eine unmenschliche Art seine Pferde gemisshandelt, jener so und so gekleidete Kutscher durch sein zügelloses Jagen in einer volkreichen Strasse ein Weib, ein Kind, über den Haufen gefahren habe; oder dass hier ein böser Bube mit Steinen nach den Fenstern geworfen, und dort um die und die Zeit, aus dem und dem Hause ein bürgerlich oder militärisch gekleideter Elegant sich diese und jene Ungezogenheiten gegen die Vorübergehenden erlaubt habe u. s. w. Wie es dem Herausgeber möglich sey, fich in einer so grossen Stadt, wie Kopenhagen; wöchentlich von einer solchen Menge statt findender Unordnungen Kenntniss zu verschaffen: darüber muss man sich billig wunnern; ohne Zweifel hat aber Hr. S. keine geringe Zahl aufmerksamer Gehülsen in seinem Solde, die ihm die erforderlichen Nachrichten einholen. Auch verdient es gerühmt zu werden, dafs unter der gleichfails stehenden Aufschrift: “Bekendtgjörelser” (Bekanntmachungen) von Zeit zu Zeit eine dankbare Erwähnung alles dessen geschieht, was von den bemerkten Unordnungen abgestellt oder als Folge der geschehenen Rügen Gutes bewirkt worden ist. Mannichfaltig sind die Verdienste, welche sich der brave Herausg. durch seinen Polittven, schon aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, erwirbt. Aber einen noch grössere und wohlthätigern Wirkungskreis hat er sich durch denselben eröffnet. Seine Wünsche und ausführlicheren Vorschläge, deren jede Numer den einen oder den ändern enthält, betreffen bald die Abstellung eines bedeutenden Mangels an Brücken, Schleussen, Thoren, Meilenzeigern, öffentlichen Denkmälern n. f. w., bald allerley Einrichtungen und Verbesserungen, weiche in Kirchen, auf dem Theater, bey Illuminationen, zor Verschönerung der Stadt, beym Verkauf der Marktwaaren, zur Verminderung-:der Theurung der nothwendigsten Lebensbedürffnisse, Verhütung des Unglücks beym unvermeidlichen Volksgedränge, zur Hebung des gefunkenen Geld curses, zur Erhaltung der cursirenden Landmarks und um sie gegen das Aufkaufen und Versenden in Ausland durch Juden und andre Wucher treibende Personen zu schüzen u.s.w. - zu treffen sind solche ausführliche Vorschlaaäge de sich selbst charakterisiren und voon denen mehrere, zur Freude des HHerausgebers und zum Besten des Publicums, von diee Behörde berücksichtigt und ganz oder zum Theil ausgeführt worden sind, sind z. B. Begehren and die Aufseher des königlichen Brauhauses, die verlangten Bierlieferungen zu beschleuningen. Wünsche, vorgelegt der Commissiion zur Versorrgung Seelands und mehrerer Inseln mit den nothwendigsten Lebensbedürfnissen; Wünsche die Kaperey betreffend; allerunterthåanigster Wunsch, veranlasst durch die Einquartiering auf deem Lande; Gedanken über de Waarenenzufuhr aus Seeland, Lolland, Folster Möen u. s. w. währende einer Blokade; Anleitung, den Wrth des Silbers und Goldes dänischem (Papier-) Gelde zu berechnen; Vorschlag die Leichenkisten zu entbehren; Vorschlag, den Mangel der Scheidemünze vorzubeugen; Ueber die Errichtung einer Gesellschaft zurr Rettung derer, die an den seeländischen Küsten Schiffbruch leiden; Etwas von [] eines Hafens bey Helsingör; Zur Verminderung der Theuring des Kalches, der Mauer- und Darksteins; Betreffend das Volksgedränge bey der Curantbank (zu dessen Verhütung der Vf. wünscht, dass die Bank ihr Wechselgeschäfte an 10 bis 20 verschiedenen Stellen der Stadt verrichten Möge); Rath genegen den schädlichen Aufkauf der kleinen Münze (der besonders von Juden getrieben wird); Vorschlag, zur Ausfsetzung von (Pr..] für den Cichorenbau in Dänemark durch die Landhaushalltungsgesellschaft; Wünsche, das Befinden gewisser Gesellschaften zu erfahren (mehrere wolhtätige Gesellschaften in Kopenhagen, z. B. die Gesellschaft zur Rettung der Ertrunkenen, de ökonomische Whohlfahrtsgesellschaft die Kopenhagner Fischgesellschaft, dit gesellschaft zur Beförderung des einländischen Kunststeisses u. a. [] öffentlich so wenig von sich hören, dass man versucht wird, zu fragen, bestehen sie noch, oder nicht?; Grausamkeit genen Thiere
(gennemgangen fortsætter endnu en halv spalte)
Ueber die Abstellung pöbelhaften Betragens in der Neujahrsnacht; Allgemeine Beschwerden über das Betragen dir Trödler und Aufkäufer auf dem alten Markte (die es den Dienstmädchen nicht seiten mit Gewalt wehren, die Köchenwaaren unmittelbar von den Bauern einzukaufen); Ueber den Gebrauch geflochtener Leichenkisten (die blosse Erlaubniß befördert ihren Gebrauch nicht; mit Recht wünscht der Vf., dass das fürs Gute so wirksame Oekonomie und Commerz - Collegium der Sache sich annehmen, Muster von Leichen körben besorgen und sie auf dem Lande vertheilen lassen möge u. f. w.); Eine (von einem Anonymen) ausgesetzte Prämie (von 10 Rthlr.) für die schönste leichenkiße von Weiden, deren Verkaufspreis unter der Hälfte des Preises für eine Leichekisse von Holzvon Holz bleibt; Aufforderung an solche, die es können, öffentlich bekannt zu machen, welche Fort - oder Rückschritte das Knochensuppenkochen in Kopenhagen macht. — Mehrere ähnliche Rubriken, des gemeinnützigften Inhaltes und Zweckes, übergeht Rec., um noch etwas von dem Nutzen hinzuzufügen, den der Herausg. durch seinen Politiven selbst zum Vortheil der Wissenschaften zu stiften sucht. Dahin gehört: Aufforderung an Hn. Brun Juel, betreffend die von ihm zu bearbeitende dänische Geographie. Der Vf. wünscht, dass die Namen der dänischen Provinzen und Städte, entkleidet von allem deutschen Ausseilen, in vollem dänischen Gewände erscheinen mögen; folglich nicht Fyhn, Fehmern, Apenrade, Schleswig u. f. w., sondern Fyen, Fernern, Aabenraae, Slesvig etc., auch sollen fremdartige Benennungen, wie Distrikt, Commune u. s. w. wegfallen und bey jedem Orte angeführt werden, welche denkwürdige Person in ihr geboren sey. Bitte um eine moralische Censur. Ihr sollen alle originale und übersetzte Schriften, Leibbibliotheken u. s. w. unterworfen seyn und durch sie allen anstössigen, der Sittlichkeit, schädlich werdenden Schriften, als den Räuberromanen u. s. w. der Eingang verwehit werden. Unterthäniger Wunsch, die dänische Sprache betreffend. In diefer durch mehrere Bogen fortgesetzten Abhandlung wird unter andern darüber geklagt dass in den Prociamas, den Einberufungen von Erben u. s. w. so viele Iateinische Wörter und ganze Redensarten, die kein Ungelehrter versteht, vorkommen; dass die Professoren und Schullehrer so viele deutsche Leitfaden bey ihren Vorlesungen, deutsche Lehrbücher bey ihrem Unterricht gebrauchen; dass in den königlichen Verordnungen so viele nicht dänische Wörter, als Commune, Präsation, Requisition, revideren, approbiren, repartiren, communiren, Decherge, Entreprise, Conduite, Rapport, Control, provisorisch u. s. w. mit unter laufen. (Es dürfte indessen dem Vf. schwer werden, für jedes dieser und ähnlicher Wörter dänische Benennungen zu finden, die eben so allgemein verständlich wären, als jene fremdartigen. Ein dänischer Campe existirt noch nicht; und selbst die Bemühungen des deutschen sind bisher meist fruchtlos gewesen.) Vorschlag zur Ausarbeitung eines ökonomischen Buches, worin auf eine populäre Art dem Landmanne über die für ihn wiffenswürdigsten Gegenstände des Landbaues tr. s. w. Unterricht gegeben werden soll. Ueber den neuen, vom Hn. Auditeur Lange herausgegebenen, kopenhagener Wegweiser. Eine grosse Menge von Fehlern und Irrthümern werden dieser Schrift, wodurch der bekannte Prostische Wegweiser (f. A. L. Z. May 1806) hat verdrängt werden follen, den er aber nicht ersetzt, vorgeworfen. Hr. L. vertheidigt sich gegen diese Vorwürfe in einer folgenden Numer mit so weniger Geschicklichkeit, dass er zuletzt durch einen verunglückten Witz zu einer Zweideutigkeit seine Zuflucht nimmt, welche er in dem jedem Blatte des Polilivens vorgedruckten „maa-e trykkes" (welches freyliclt eben so wohl heissen kann: es muß, als es darf gedruckt werden [Imprimatur]) findet und sagt „was kann man nicht sagen, wenn man etwas drucken lassen muß?" „Der Hr. Auditeur, erwiedert ihm der Herausgeber (S. 10040.), hat sich bemüht etwas witziges über meine Cenfurpflichtigkeit zu fagen; aber dazu war, wie man sieht, Hr. Lange zu kurz." Derselben misslungenen Anspielung bedient sich Hr. Paftor Paludan auf der Insel Möen in seiner Fehde mit Hn. S. über eine Sache, welche diesem letzten so sehr zur Ehre gereicht. Es betrifft nämlich die jedem dänischen Patrioten höchst wichtige und wünschenswürdige Entdeckung von Steinkohlen auf Seeland, Möen u. s. w., um welche sich der Herausgeber durch seinen Politiven und sonst grosse Verdienste erworben, die aber, was Möen betrifft, des Hn. Ps. Beyfall nicht zu haben scheinen.
Es ist sehr natürlich, dass der Herausgeber einer Wochenschrift, deren ganzer Zweck die Beförderung des gemeinen Besten ist, und die eben um desswillen dem Privatvortheile manches Individuums zu nahe zu treten scheint, sich die Feindschaft solcher zuzieht, denen jenes nichts, und dieses alles gilt. Hr. S. wird sich aber dadurch nicht irre machen lassen, seinen so glücklich betretenen Weg gerade und unverrückt fortzuwandeln. Sollte Rec zur Vervollkommnung dieses Blattes etwas wünschen, so wäre es dieses: dass, zur Ersparung des Raumes, der Druck etwas ökonomischer eingerichtet, unnnöthige Wiederholungen vermieden, und allen kleinlichen Rügen die Aufnahme versagt würde. Zu diesen letzten zahlt Rec. die in 1 diesem Jahrgange nicht weniger als viermal geschehene Rüge eines kopenhagner Gewürzkrämers, der so wenig Patriotismus besitzt, dass er seine Gewürzbude, ausser mit einer dänischen, — man denke! — auch sogar mit einer deutsche» Auffchrift versehen hat. ,,Eben als ob man in einer deutschen Stadt Schilde mit dänischer Auffchrift aufhängen wollte !" Man würde es, das darf Rec. dem Herausg. ehrlich versichern, ohne Bedenken thun: gabe is eine Stadt in Deutschland, in welcher sich nur so viele Hunderte von Dänen befänden, als Tausende von Deutschen in Kopenhagen leben. Diese und eine andere Rüge, nach welcher auf gewissen Spaziergängen so viel Deutsch und andere ausländische Sprachen gebrochen werden, scheint eher aus der Jeder eines hyperpatriotischen Zeloten, als aus der eines liberalen Patrioten geflossen zu seyn.— Warum wird nicht jeder Jahrgang dieser Wochenfchrift besonders paginirt? Dadurch, dass die Seitenzahl durch alle Hefte und Jahrgänge fortläuft, ist sie in vorliegendem Jahrgange schon zu der unbequemen Höhe von weit über 10,600 gestiegen. Warum wird nicht jedem Bogen das Datum seiner Erscheinung vorgedruckt? Zwar steht dieses unter dem jedesmaligen „maae trykkes;" aber das ist noch kein ganz bestimmtes Kennzeichen für den jedesmaligen Tagesmarktpreis. Warum wird der Anzeige des Marktpreifes nicht der Preis für Holz, Licht u. a. nothwendige Lebensbedürfniffe beygefügt? Warum liest man in diesem freymüthigen Polizeyfreunde wenig oder keine Klage über das Verderben der Dienstboten? über Strassen - und Hausbetteley? über das ungebührliche Betragen der Tagelöhner und Lastträger gegen ankommende Fremde und andre? über Feld-, Garten- und Hauscliebereyen? — Finden diese Uebel in Kopenhagen nicht statt? Oder — da diesem alle Erfahrung widerspricht — wird ihnen vielleicht von der Polizey so schnell und kräftig gesteuert, dass die Rügen des unparteyischen Polizeyfreundes zu spät kommen würden? Dann — lautes Lob der kopenhagener Polizey! —
Ingen kommentarer:
Send en kommentar